Interview mit Dennis Schnieber
Dennis kommt aus einem kleinen Dorf in Brandenburg, lebt und studiert aber in Berlin. Seine Arbeiten entstehen ausschließlich analog. Das heißt auf analogem Filmmaterial. So wie früher. Für Dennis Schnieber ist das Fotografieren ein ständiges Streitgespräch zwischen seinen Augen und der Welt, die ihn umgibt.
In der Tradition der New Topographics Bewegung ist sein Stil geprägt von einer gewissen Zurückhaltung und einer Vorliebe für die formelle Anordnung. Sein experimentierfreudiger Blick ist immer auf der Suche nach dem, was zwischen den Offensichtlichkeiten schlummert.
Analoge Fotografie der Peripherie
GM: Lieber Dennis, herzlich Willkommen in der Galerie Minimal! Unsere Interviews beginnen immer gleich: Woher kommst du? Wo bist du? Wohin gehst du?
Ich komme aus einem kleinen Dorf in Brandenburg, lebe und studieren seit einigen Jahren in Berlin – alles andere ist reine Spekulation.
GM: Was macht deinen fotografischen Stil aus?
In meinem persönlichen Fall ist es wohl zu aller erst die Verwendung analogen Filmmaterials, mit dem ich das Fotografieren gelernt und wovon ich bis heute nicht ablassen konnte.
In der Anzahl verfügbarer Aufnahmen limitiert zu sein, die Ökonomie immer im Hinterkopf zu haben – das formt auch das Sehen und Erkennen von Motiven. Ich glaube, die künstlerische Praxis im allgemeinen ergibt sich jedoch zu einem nicht unerheblichen Teil aus der eigenen Entwicklung, dem alltäglichen Umfeld, der Selbstwahrnehmung – Umständen, die sich immer auch im Fluss befinden.
Von einem Stil zu sprechen fällt mir daher schwer und ich weiß nicht, ob es überhaupt von Bedeutung ist.
Konzeptuelle Praktiken und der Drang, die Fotografie alternativ zu denken
Zwar zeichnet sich meine derzeitige Arbeit häufig durch eine gewisse Zurückhaltung, formelle Anordnung und Affinität für das Linieare aus – doch es macht mir Freude, ästhetische Brüche über die Jahre wahrzunehmen und zu ahnen, das es hiermit noch längst nicht getan ist.
GM: Gibt es andere Künstler die dich in deinem Sehen und Schaffen beeinflussen? Und wenn ja, was ist es, das dich inspiriert?
Konzeptuelle Praktiken und der Drang, die Fotografie alternativ zu denken, lösen bei mir stets Bewunderung aus, weil sie Konventionen und Muster sprengen und aufzeigen, das so viel möglich ist. Cristina de Middel, Philip-Lorca diCorcia und Sergey Bratkov könnte man hier nennen. Was meine eigene Bildsprache betrifft, lehnt sich vieles an die Vertreter des New Topographic Movements, der Neuen Sachlichkeit und zeitgenössischen Weiterentwicklungen an.
Ein Streitgespräch zwischen Auge und Welt
Thomas Ruff, Todd Hido, Paul van Bueren – um eine ganz und gar willkürliche Auswahl zu treffen – gaben mir viele Impulse. Zeitgleich fühle ich mich auch dem Gestus von William Egglestone verbunden, wenn es um die Betonung des Unbetonten geht, und bestaune Dokumentaristen wie Julian Röder.
GM: Wo wir schon beim Thema wären: Was bedeutet minimale Fotografie für dich?
Minimal zu fotografieren geht für mich einher mit einer gewissen Weise, die Umwelt wahrzunehmen: der experimentelle und suchende Blick auf das, was zwischen all den Offensichtlichkeiten schlummert.
GM: Gibt es eines deiner Bilder, das du als dein Lieblingsbild bezeichnen könntest?
Das Bild, welches ich noch schießen werde.
GM: Vielen Dank für diese Einblicke Dennis! Eine letzte Frage: Ist da etwas, das du uns mit deinen Arbeiten sagen möchtest?
Hier und da ganz sicher – doch insgesamt versteh ich meine Arbeit als reines Streitgespräch zwischen Auge und Welt. Wir sind immer und überall von fotografischen Zerrbildern und Perversionen der Wirklichkeit umgeben und es ist schwer, sich davon auszuschließen, versucht man doch krampfhaft selbst ständig einen ästhetischen Wert zu produzieren. Es trägt Züge eines Fetisch, doch hat auch etwas zutiefst beruhigendes, irgendwelche Fragmente aus der großen Heterogenität herauszuschneiden und im Anblick zu versinken. Doch da spreche ich nur für mich.
GM: Dankeschön.
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