Die Frage, der ich in letzter Zeit am häufigsten begegnete, ist: “Soso… Eine Galerie für Minimale Fotografie… Was ist Minimale Fotografie?”
Minimale Fotografie beschreibt einen Stil, der nach Objektivität und Sachlichkeit strebt.
Es geht weniger um handwerklich- technischen Aufwand, nicht um aufwendige Inszenierung, bahnbrechende Bearbeitung… Es geht viel mehr darum, das Alltägliche zu komponieren. Die Ästhetik aus der Banalität zu extrahieren und die Banalität der Ästhetik zu exponieren.
“what you see, is what you see”
Frank Stella
Die Spielarten sind dabei zahlreich. Von durch schematische Klarheit geprägten Beschreibungen der Topografie bis hin zu rein flächig, abstrakten Kompositionen.
Stets geht es darum, zu reduzieren. Darum, die Dinge zu zeigen, wie sie sind. Oder was man in Ihnen entdecken kann. Wenn man sie nur genau betrachtet oder durch sie hindurchblickt. Etwas zu finden, das man nicht gesucht hat.
Es gibt sie nicht. DIE Minimale Fotografie. Und auch wenn ich mir angewöhnt habe, sie wie einen Eigennamen zu schreiben, geht es wohl auch gar nicht darum, etwas zu definieren. Einen Fixpunkt ins Nichts zu schlagen und einen Wikipedia-Eintrag zu schreiben. Es geht darum, seinen Horizont zu erweitern. Den Moment, wenn auch nur für eine 125stel Sekunde, auf sich wirken zu lassen und sich der sachlichen Ästhetik des Alltäglichen zu erfreuen.
“There is no particular reason to search for meaning.”
William Eggleston
Zu gegebener Zeit kann ich gern auf die kunsthistorische Einordnung eingehen, oder euch mit meinem Konzept der mehrdimensionalen Gestaltungslehre in der Fotografie langweilen… Aber nicht heute.
Bis bald, wassily